Nicht immer bilden sich die Zähne schnurgerade, sondern wachsen aufgrund unterschiedlicher Faktoren schief. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern begünstigt auch verschiedene Probleme mit den Zähnen. Bei solchen Problemen kann Ihr Zahnarzt Abhilfe schaffen, indem er eine Zahnkorrektur vornimmt. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber sagt Ihnen alles, was Sie über Zahnkorrektur wissen müssen.
Wie wichtig sind gerade Zähne?
Das Lächeln ist eine der wichtigsten Gestiken, die wir mit unserem Gesicht vollführen können. Wenn das Lächeln aber aufgrund fehlgestellter Zähne nicht schön aussieht, stellt das ein großes Problem für Betroffene und deren Selbstbewusstsein dar. Doch schiefe Zähne beeinträchtigen Sie nicht nur auf ästhetische, bzw. kosmetische Weise, sie können auch die Kaufunktion einschränken und bieten beste Voraussetzungen für außergewöhnliche Bakterienansammlungen.
Gründe für Fehlstellungen der Zähne
Manche Menschen haben solche Probleme nicht. Sie müssen sich im Laufe des Lebens gar keine Sorgen um schiefe Zähne machen, da sie von Natur aus mit schönen, geraden Zähnen gesegnet sind. Andere haben dagegen eine genetische Veranlagung zu ungeradem Zahnwuchs, aber auch Dysfunktionen von Lippen oder Zunge können Gründe für schiefe Zähne sein. Manchmal ist auch schlichtweg nicht genug Platz im Kiefer für alle Zähne. Und selbst, wenn Sie grundsätzlich gerade Zähne haben, können Ihnen nach vielen Jahren ohne Ärger die durchbrechenden Weisheitszähne einen Strich durch die Rechnung machen.
Muss man schiefe Zähne ziehen?
Bis heute gibt es noch immer einige Fachleute, die einen schiefen Zahn ziehen würden, um somit die Probleme durch die Missstellung zu beheben. Diese Methode ist jedoch ganz klar auf dem Rückmarsch! Viele Zahnärzte wenden dagegen Methoden an, mit denen betroffene Zähne erhalten werden können. Die Kieferorthopädie kennt mittlerweile verschiedene Methoden der zahnerhaltenden Zahnkorrektur. Wir stellen Ihnen die wichtigsten vor.
Methoden der Zahnkorrektur
Die bekannteste und wohl am weitesten verbreitete Art der Zahnkorrektur stellt die Zahnspange dar. Es wird grundsätzlich unterschieden zwischen festen Zahnspangen, herausnehmbaren Zahnspangen und unsichtbaren Zahnspangen.
Feste Zahnspangen
Klammern werden direkt am Zahn befestigt und mittels elastischer Bänder verbunden. Diese sorgen dann für eine sanfte aber konstante Fixierung der Zähne in die gewünschte Position. Die Klammern (auch Brackets genannt) können aus Metall oder Keramik bestehen, bergen aber den Nachteil, dass Plaque sich an deren Rändern festsetzen und so zum Beispiel leichter Karies entstehen kann. Um dies zu verhindern bieten viele Zahnärzte an, die Umfelder der Brackets an den gefährdeten Stellen zu versiegeln. Die Zahnkorrektur mit festen Zahnspangen dauert bei Kindern und Jugendlichen in der Regel ca. 1 1/2 Jahre, bei Erwachsenen dauert die Behandlung länger, da hier das Kieferwachstum bereits abgeschlossen ist.
Herausnehmbare Zahnspangen
Letzteres ist auch ein wichtiger Faktor bei herausnehmbaren Zahnspangen. Sie werden vor allem beim Übergang von den Milchzähnen zu den bleibenden Zähnen eingesetzt. Das Kieferwachstum kann dadurch effektiv beeinflusst werden, gleichzeitig wird die Zahnhygiene aber nicht beeinträchtigt. So kann die Zahnspange zum Beispiel während der Mahlzeiten oder zum Zähneputzen ganz leicht herausgenommen und anschließend wieder zur Zahnkorrektur eingesetzt werden. Die Behandlungsdauer kann je nach Zahnfehlstellung bis zu vier Jahre dauern. Anschließend ist auch eine Nachbehandlung mittels Retainer wichtig, um die erzielten Ergebnisse beizubehalten.
Unsichtbare Zahnspange
Zahnkorrektur mit Zahnspangen ist für viele Menschen vor allem ein optisches Problem, weswegen sich die unsichtbaren Zahnspangen etabliert haben. Das kann einerseits bedeuten, dass die Brackets für die Zahnspange an den Innenflächen der Zähne angebracht werden. Bei dieser Lingualtechnik besteht ebenfalls die Gefahr der Plaque-Ansammlung an den Brackets und es können Probleme mit der Beweglichkeit der Zunge, bzw. bei der Aussprache entstehen, an die man sich aber gewöhnen kann.
Die zweite Methode unsichtbarer Zahnspangen sind die verschiedenen Alinger-Systeme, wie etwa Invisalign. Diese Kunststoffzahnspangen bringen die Zähne auf Linie, indem sie sie sanft aber permanent in gewünschter Position halten. Voraussetzung für die Alinger ist ein regelmäßiger Austausch, etwa alle 14 Tage. Diesem kleinen Nachteil steht eine kaum beeinträchtigte Optik und eine erleichterte Mundhygiene gegenüber. Gleichwohl muss hier auch anschließend mit Retainern nachgeholfen werden.
Was können Zahnspangen kosten?
Ist die Zahnkorrektur vom Arzt als nötig befunden, wird diese kieferorthopädische Behandlung auch von der Krankenkasse (teilweise) übernommen. Unsichtbare Zahnspangen, Alinger und auch die Lingualtechnik werden aber nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Hier können Sie die Kosten für die Zahnspangen eventuell von einer privaten Zahnzusatzversicherung übernehmen lassen oder vielleicht auch mit Ihrem Zahnarzt über eine Ratenzahlung reden.
Zahnkorrektur mit Schienen
Eine der großen Alternativen zu Zahnspangen sind Zahnschienen. Sie eignen sich vor allem für Zahnstellungsprobleme mittleren oder geringen Ausmaßes und bringen die Zähne durch sanften, konstanten Druck in die gewünschte Stellung. Zahnschienen bieten einen höheren Tragekomfort, können bei Bedarf herausgenommen werden und sind nahezu unsichtbar. Gleichzeitig geht dies aber oftmals auch mit einer eingeschränkten Funktionalität einher, sodass die Zahnkorrektur mit Schienen meistens sehr viel länger dauert als mit anderen Methoden. Je nach Schweregrad der Zahnfehlstellung müssen mehrere Schienen zeitlich hintereinander getragen werden. Ab einem gewissen Schweregrad wird Ihnen Ihr Zahnarzt aber zu einer anderen, effektiveren Methode raten.
Ästhetische Zahnkorrektur
Ähnlich verhält es sich mit dem Zahnkorrekturverfahren „Six Months Smiles“, bei dem angeklebte Brackets mit Korrekturbögen aus Draht verwendet werden. Auch hier müssen die korrigierenden Drähte regelmäßig erneuert werden und es gibt keine Lösung für Fehlstellungen der großen Backenzähne. Auch bei grob verschachtelten Zahnfehlstellungen stoßen solche eher ästhetisch motivierten Zahnkorrekturen an ihre Grenzen. Speziell für die Korrektur im Frontzahnbereich und von leichten Fehlstellungen sind derartige Methoden aber durchaus hilfreich. Zudem stehen Ihnen neben den verschiedenen orthopädischen Methoden der Zahnkorrektur eine ganze Reihe weiterer ästhetischer Behandlungen zur Auswahl, um lokale Mängel an einzelnen Zähnen beheben zu lassen, wie zum Beispiel durch Zahnkronen, Veneers oder Zahnbleaching.
Ästhetisch aber uneffektiv?
Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe ähnlicher Anbieter, die hauptsächlich auf den ästhetischen, kosmetischen Aspekt bei der Zahnkorrektur setzen. Hier geht es hauptsächlich um unsichtbare Schienen und Brackets, die aber umso sichtbarere Ergebnisse in der Zahnkorrektur erzielen sollen – und das binnen weniger Wochen. Wie sehr Ihnen dies bei schweren Fehlstellungen hilft oder wie sehr es Ihnen bei der Zahnkorrektur nur um Ihr Lächeln gehen sollte, das hilft Ihnen Ihr Zahnarzt zu beurteilen.
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