Parodontose ist neben Karies eine der großen, schweren Zahnkrankheiten. Allerdings ist Parodontose im Vergleich zu Karies vielleicht noch etwas gefährlicher, weil sie nicht nur im Mundraum, sondern in vielen Bereichen des Körpers schädlich sein kann. Durch gute Zahnhygiene und regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt können Sie Parodontose vorbeugen. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber erklärt die Ursachen und Anzeichen von Parodontose sowie die Therapiemöglichkeiten.
Was ist Parodontose?
Parodontose (Fachbegriff Parodontitis) ist eine bakterielle Infektion – oft eingeleitet durch eine Gingivitis -, die zunächst mit einer Zahnfleischentzündung beginnt. Wenn diese nicht behandelt wird, geht die Parodontose anschließend auf den Zahnhalteappart über, greift also größere Bereiche des Zahnfleischs und später auch den Kieferknochen an. Dadurch baut sich der Knochen ab, was zur Zahnlockerung und auch zum vollständigen Zahnverlust führen kann.
Anzeichen für Parodontose
Parallel zeigt sich Parodontose im Verlauf durch Zahnfleischbluten und üblen Mundgeruch, was in erster Linie dem bakteriellen Befall zuzuschreiben ist. Besonders tückisch ist die Krankheit aber dadurch, dass sie zunächst größtenteils schmerzfrei verläuft. Erst die Folgen einer fortgeschrittenen Parodontose können Schmerzen verursachen, wie zum Beispiel bei Druck am Zahnfleisch. Zudem zieht sich das Zahnfleisch zurück, was wiederum zu erhöhter Temperaturempfindlichkeit, einer fortschreitenden Zahnlockerung und letztlich zum Zahnverlust führen kann.
Ursachen für Parodontose
Die Gründe für Parodontose liegen – wie auch bei der anderen großen Zahnkrankheit, Karies – in der Plaque. Plaque ist Zahnbelag, bestehend aus Speichel, Speiseresten und Bakterien, der sich permanent in unserem Mund und auf unseren Zähnen bildet. Plaque kann man also nicht vermeiden, aber man muss sie regelmäßig entfernen, weil die darin befindlichen Bakterien Krankheiten wie Parodontose hervorrufen. Während Karies den Zahnschmelz angreift, nisten sich die Bakterien bei Parodontose in den Zahnnischen ein und greifen das Zahnfleisch an.
Wer ist besonders anfällig für Parodontose?
Es gibt unterschiedliche Risikogruppen für Parodontose. Statistisch gesehen ist bei einem Großteil der Deutschen das Zahnfleisch mehr oder weniger entzündet und es werden hierzulande mehr Zähne wegen Parodontose verloren als wegen Karies. Manche Menschen bieten aber (wenn natürlich auch nicht immer aus Nachlässigkeit) besonders günstige Voraussetzungen für Parodontose. So kann die Parodontose bei besonders aggressiven Erregern oder bei mangelnden Abwehrkräften auch besonders stark ausfallen. Besonders gefährdet sind aber auch spezielle Personengruppen:
- Menschen ab 40
- Übergewichtige
- Raucher
- Schwangere
- Frauen in den Wechseljahren
- Menschen, die unter großem Stress stehen
- Menschen mit chronischen Krankheiten
- Menschen, die Mittel gegen Bluthochdruck einnehmen
Folgen im gesamten Körper
Tückisch an der Parodontose ist nicht nur, dass sie weitgehend schmerzfrei verläuft bis schon weitreichende Schäden angerichtet wurden. Der zweite Aspekt, der Parodontose besonders gefährlich macht, ist, dass durch die Parodontose Bakterien ihren Weg in den Blutkreislauf finden, was zu Begleiterscheinungen und schweren Folgeerkrankungen führen kann. Dazu gehören rheumatische Arthritis, Schlaganfälle, Herzerkrankungen, Diabetes oder auch Frühgeburten.
Wie wird Parodontose behandelt?
Um diesen Szenarien vorzubeugen, muss Parodontose beim Zahnarzt behandelt werden. Diese Behandlung beginnt mit einer Bestandsaufnahme durch Röntgen. Je nach Fortschritt der Parodontose kann schon eine professionelle Zahnreinigung Abhilfe schaffen, in anderen Fällen müssen je nach Tiefe der Zahntaschen zahnchirurgische Eingriffe vorgenommen werden. Wichtig ist bei der Behandlung, die Zahnwurzeln unterhalb des Zahnfleischs von den Bakterien zu reinigen und die Wurzeloberflächen anschließend zu glätten. In manchen Fällen müssen zusätzlich Antibiotika verabreicht werden, um die Neubildung der Bakterien zu kontrollieren.
Parodontose vorbeugen
Danach ist besonders die Nachsorge wichtig, das heißt, Parodontose-Patienten sollten nach der Behandlung für eine gute Mundhygiene sorgen, um die Bakterien nicht wieder neu aufkommen zu lassen.
Daraus ergeben sich auch die besten vorbeugenden Gegenmaßnahmen, die Sie generell gegen Parodontose ergreifen können: Zahnhygiene. Das heißt, Sie können täglich, Zuhause aktiv gegen Parodontose tätig werden, indem Sie richtig und gründlich Ihre Zähne putzen und sich auch zahngesund ernähren. Das hilft übrigens auch gegen jegliche andere Zahnkrankheit.
Richtiges Zähneputzen
Richtiges Zähneputzen ist dazu ein ganz zentraler Beitrag. Putzen Sie zweimal täglich, am besten nach Frühstück und Abendessen für mindestens zwei Minuten. Nutzen Sie eine Zahnbürste mit abgerundeten Kunststoffborsten und eine fluoridhaltige Zahnpasta. So reinigen Sie die Zahnflächen, die Zahnzwischenräume dürfen Sie aber auch nicht vernachlässigen. Nutzen Sie hier Zahnseide, Zahnhölzer, eine Munddusche oder auch eine Mundspülung. Alles zusammen ergibt ein sauberes Ergebnis, mit dem Sie Ihr Bestes gegen Parodontose und alle anderen Zahnkrankheiten tun.
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