Zahngold

Zahngold stellt eine Form der Zahnfüllung dar, die in den letzten Jahrzehnten immer weniger verwendet wurde. Einige Tonnen Gold gehen jährlich aber immer noch in die Zahnmedizin, denn entgegen der ästhetischen Nachteile bietet Zahngold auch echte Vorteile als Zahnersatz für die Patienten. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber sagt Ihnen, warum Sie sich auch heute noch für Zahngold entscheiden können und nennt Vorteile, Kosten und Eigenschaften des Edelmetalls im Zahn. 

Zahngold - ein Auslaufmodell?

Goldzahn
© Luis Santos - istockphotos.com

Zahngold ist nicht mehr so beliebt wie noch vor einigen Jahrzehnten. Damals schätzte man Zahngold aufgrund seiner hervorragenden physikalischen Eigenschaften und seiner enorm hohen Haltbarkeit als Zahnfüllung. Heute stehen diese Aspekte aber im Hintergrund, denn die modernen Schönheitsideale sind für viele Patienten wichtiger. Somit brach der Bedarf an Zahngold immer mehr ein und zahnfarbene Füllungen traten an seine Stelle im Gebiss. Die Zähne - und somit auch die Füllungen - müssen weiß sein und da hat Zahngold oftmals keinen Platz mehr.

Zahngold hat viele Vorzüge

Dabei kann Zahngold eine ganze Menge Vorzüge aufweisen, denn die eben angesprochenen physikalischen Eigenschaften äußern sich in einer hervorragenden Haltbarkeit, die denen der meisten anderen Zahnfüllungen deutlich überlegen ist. Gleichzeitig ist das Gold aber auch nicht so hart, dass es die Substanz der gegenüberliegenden Zähne beschädigen würde. Zudem gilt Zahngold für Seitenzähne als effektiver Kariesschutz.

Zahngold ist gut formbar

Für Zahnärzte sind das unschlagbare Argumente pro Zahngold. Die Patienten profitieren in mehrfacher Weise vom Edelmetall, aber auch für die Zahnärzte selbst ist Zahngold im Berufsalltag einfach eines der besten Materialien für eine Zahnfüllung. Denn Zahngold ist sehr gut formbar. Die Mischung verschiedener anderer Metalle mit dem Gold in der Füllung macht diese besonders passgenau, was wiederum im Ergebnis dem Patienten sehr zugute kommt.

Zahngold verbessert sich mit der Zeit

Und nicht nur das: Experten raten auch deswegen zu einer Goldfüllung, weil Gold das einzige Material ist, das sich mit der Zeit sogar noch im Zahn verbessert. Das Zahngold passt sich nach und nach dem Zahn an und passt somit sogar noch besser als ohnehin schon nach dem Einsetzen bei der Zahnbehandlung. Das geschieht beim Kauen, wodurch das Zahngold am Zahn anstößt und so vollkommen frei von Freiräumen oder kleinen Rissen am Zahn anliegt. Das ist gut gegen Karies.

Gut verträglich, gut für Allergiker

Denn Karies kann an Gold nicht anhaften. Ohnehin ist Gold als Zahnfüllung sehr körperfreundlich. Es passt sich sehr gut an, biokompatibel sagt man in Fachkreisen. Dazu passend ist, dass Gold auch keinerlei Allergien verursacht wie es bei anderen Zahnfüllungen möglich ist. Dabei müssen Sie keinerlei Verfärbungen oder Abnutzungen befürchten, das Zahngold hält zuverlässig - bis zu 30 Jahre sind möglich - ohne irgendwelche Probleme zu verursachen.

Aber: Zahngold ist eben nicht weiß

Trotzdem wollen immer weniger Patienten Zahngold als Füllung. Der Grund ist die Farbe. Das Schönheitsideal, dass sich in den letzten Jahren entwickelt hat, lässt keine Verfärbungen im Gebiss und schon gar keine komplett andersfarbigen Zähne zu. Alle Zähne müssen strahlend weiß sein, was nicht nur die Industrie für Zahnaufhellungen enorm ankurbelt, sondern auch Zahngold für die meisten Patienten ausschließt. Es gibt allerdings einen möglichen Kompromiss, bei dem die Goldfüllung mit einer Porzellanabdeckung versehen wird.

Was kann Zahngold kosten?

Ein weiterer vermeintlicher Nachteil von Zahngold sind die vergleichsweise hohen Kosten. Ein Gold-Inlay kann zwischen 250 und 350€ kosten. Die Kosten setzen sich hier aus den Laborkosten und den Materialkosten zusammen. Damit liegt Zahngold zwar noch unter der Keramikfüllung, aber wie auch diese wird die Goldfüllung nicht grundsätzlich von den Krankenkassen übernommen. Beim Thema Zahnfüllungskosten liegt übrigens Amalgam ganz weit vorn, das wird nämlich voll von den Krankenkassen übernommen.

Zahngold - Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile:

  •  Kariesbildung so gut wie unmöglich
  •  keine Allergien
  •  biokompatibel
  •  keine Verfärbungen
  •  keine Abnutzung
  •  Haltbarkeit bis zu 30 Jahre
  •  perfekte Passform

Nachteile

  • wärmeleitfähig
  • Farbe
  •  hohe Kosten

Zahngold verkaufen?

Offenbar überwiegt bei vielen Patienten der optische Aspekt, weswegen Zahngold nicht mehr im Trend ist. Viele neigen daher dazu, ihr Zahngold zu verkaufen. Lohnt sich das? Das hängt mit der Legierung der Goldfüllung zusammen, pro Gramm können Sie Preise zwischen 6 und 35€ erzielen wenn Sie heute Ihr Zahngold verkaufen. Bedenken Sie aber, dass Sie den Erlös zum Beispiel für Keramikfüllungen direkt wieder voll reinvestieren müssten und Ihnen die vielen positiven Merkmale des Zahngolds verloren gehen.


Das könnte Sie auch interessieren:

Amalgam

Gegenüber der Zahnfüllung Amalgam bestehen viele Vorurteile und Mythen. Unser Ratgeber räumt mit den Vorurteilen auf und erklärt Ihnen, in welchen Fällen Amalgam geeignet ist und in welchen nicht. Denn Amalgam ist nicht nur robust und wirksam gegenüber Karies, die Zahnfüllung wird auch im Gegensatz zu anderen von der Krankenkasse vollständig übernommen.

Zahnklinik

Eine Zahnklinik bietet Leistungen, die über die einer normalen Praxis hinausgehen. Hier wird auch der Notfallbetrieb angeboten und Zahnunfälle, chirurgische und anästhetische Eingriffe vorgenommen. Um sich Zahnklinik nennen zu dürfen müssen einige gesetzliche Voraussetzungen erfüllt werden – wir sagen Ihnen welche.

Plaque

Zahnbelag (Plaque) ist die Ursache für diverse Mundkrankheiten. Neben Karies, Gingivitis und Parodontose entsteht durch Plaque auch Zahnstein und Mundgeruch. Unser Ratgeber zeigt Ihnen wie Plaque erst gar nicht entstehen kann und was Sie gegen Zahnbelag tun können.