Kieferschmerzen

Der Kiefer

Was schmerzt da eigentlich genau, bei den Kieferschmerzen? Der Kiefer ist das am meisten benutzte Gelenk im Körper. Es wird täglich eingesetzt und muss dann gleich mehrere Dutzend mal bewegt werden. Der Kiefer bewegt sich beim Essen, aber auch beim Sprechen. Zudem sind die Kiefermuskeln die stärksten im gesamten Körper. Der Kiefer ist also einer der wichtigsten Bereiche in unserem Körper.

Ursachen für Kieferschmerzen

Umso mehr fällt es natürlich auf, wenn Kieferschmerzen den täglichen und sehr häufigen Gebrauch dieses Gelenks erschweren. Beim Sprechen kann es sich unter Umständen noch in Grenzen halten, aber wenn wir stark zubeißen müssen, können die Kieferschmerzen noch sehr viel schlimmer werden. Schmerzmittel gegen Kieferschmerzen helfen hier zwar akut, bekämpfen aber nur die Symptome, nicht die Ursachen. Diese können im Gebrauch des Gelenks selbst liegen – zum Beispiel schlicht und ergreifend durch Arthrose, bedingt durch Verschleiß – oder auch von ganz anderen Körperfunktionen beeinflusst sein.

Kieferschmerzen durch Zähneknirschen

Doch bleiben wir zunächst in der Kiefer-Region: Sehr oft werden Kieferschmerzen durch Zähneknirschen oder auch Zähnepressen verursacht. Der Kiefer, ausgestattet mit den stärksten Muskeln im gesamten menschlichen Körper, kann nämlich auch benutzt werden wenn er eigentlich gar nicht zum Sprechen oder Kauen gebraucht wird: nachts. Denn dann ist die Zeit der Zähneknirscher. Vor allem gestresste Menschen, die ihren Stress tagsüber nicht richtig verarbeiten können, tun das dann während des Schlafens. Durch das Zähneknirschen werden die Kiefer über die Maße beansprucht, sowohl was den Druck als auch die Kontaktzeit angeht. Die Folge bei übermäßigem Zähnknirschen können Kieferschmerzen großen Ausmaßes sein. Erste Therapie durch den Zahnarzt ist hier meist die Beißschiene.

Kieferschmerzen durch Zahnentzündungen

Durch das Zähneknirschen werden übrigens neben den Kieferschmerzen auch enorme Schäden an den Zähnen verursacht. An den Stellen wo die Zähne aneinander gerieben oder gepresst werden entstehen Schäden am Zahnschmelz, die wiederum Bakterien und somit Zahnentzündungen den Weg bereiten. Und damit zu einer weiteren großen Ursache für Kieferschmerzen. Zahnentzündungen, die nicht rechtzeitig behandelt werden, können in den Kieferknochen übergehen und dort Schmerzen verursachen. So ist zum Beispiel Karies ein möglicher Grund für Kieferschmerzen, wenn nämlich die bakterielle Infektion ihren Weg über den Zahn und die Zahnwurzeln bis in den Knochen findet – das ist auch im Zuge einer Parodontitis möglich. Hier müssen Sie übrigens auch aufpassen, dass die Infektion nicht in die körperweite Blutbahn gerät, da dann auch noch wesentlich gefährlichere Folgeerkrankungen möglich sind.

Kieferschmerzen nach zahnärztlicher Behandlung

Auch im Rahmen einer zahnärztlichen Behandlung oder einer kieferchirurgischen Operation können natürlich Kieferschmerzen auftreten. Vor allem nach der Behandlung und wenn die Narkose nachlässt, verspüren viele Patienten häufig Kieferschmerzen. Diese sind aber als Teil der Regenration des operierten Bereichs ganz normal. Nur wenn die Kieferschmerzen nicht nachlassen, sollten Sie nochmals den Zahnarzt aufsuchen um die Ergebnisse der Behandlung überprüfen zu lassen.

Kieferschmerzen durch Weisheitszahn

Das kann z.B. der Fall sein, nachdem Ihnen ein Weisheitszahn entfernt wurde – oder eben nicht. Denn auch Weisheitszähne können Kieferschmerzen verursachen und sollten dann gezogen werden. Weisheitszähne sind im Prinzip Überbleibsel aus früheren Epochen der Menschheit. Sie sind noch da, haben aber im Prinzip keine wichtige Funktion mehr und werden deshalb auch als Rudimente bezeichnet. Das Problem bei vielen Weisheitszähnen: Der moderne menschliche Kiefer bietet oftmals nicht mehr genug Platz für sie. Die Folge können Kieferschmerzen sein oder der Weißheitszahn verschafft sich Platz, indem er die anderen Zähne zusammenschiebt. Meistens kommen die Weisheitszähne erst im Erwachsenenalter, aber nur ca. die Hälfte aller Menschen hat überhaupt genug Platz für sie. Vor allem im Unterkiefer sind Schmerzen dann vorprogrammiert.

Behandlung bei Kieferschmerzen

Sie sehen, es kann eine ganze Reihe von Ursachen für Kieferschmerzen geben. Bevor Sie also zum Zahnarzt oder Kieferchirurgen gehen, können Sie auch erst einmal Ihren Hausarzt aufsuchen, um die Quelle für die Kieferschmerzen vorab genauer zu lokalisieren. Dennoch liegt die Ursache in vielen Fällen im Fachbereich des Zahnarztes, der oftmals schon nach kurzer Zeit die Quelle für die Kieferschmerzen gefunden hat. Therapieansätze hierbei sind zum Beispiel Zahnfleischreinigung, Kariesbehandlung, Wurzelbehandlung, Zahn ziehen oder auch Zahnfistel entfernen.

Was Sie bis zu Ihrem Zahnarzttermin gegen Kieferschmerzen tun können:

Wärmebehandlung
Massage
Entspannungsübungen / Stressabbau: Yoga / autogenes Training

Zahnfleischentzündung

Eine Zahnfleischentzündung ist nicht nur unangenehm, sondern auch hochgradig gefährlich für Ihre Zahngesundheit. Aus leichtem Zahnfleischbluten kann schnell eine Paradontitis entstehen, an deren Ende der Zahnausfall steht. Die Gingivitis geht zudem mit weiteren unangenehmen Beschwerden einher, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen. Zudem erfahren Sie hier, wie Sie einer Zahnfleischentzündung vorbeugen können und wie sie behandelt wird.

Zahnschmerzen

Zahnschmerzen können sehr viele Ursachen haben, deren Ursprung nicht immer Karies sein muss. Wir listen die unterschiedlichen Gründe für Zahnschmerzen auf, sagen Ihnen, wann Sie unbedingt und zeitnah einen Zahnarzt aufsuchen sollten und wie Sie mit Hausmitteln Ihre Schmerzen lindern können.

Zähneknirschen

Zähneknirschen ist weit verbreitet. Jeder Fünfte tut es, meist als unbewusster Stressausgleich nachts. Der hohe Druck und die Reibung, die vom stärksten Muskel im menschlichen Körper ausgeübt wird, schadet Ihren Zähnen nachhaltig und kann diverse Folgeerkrankungen auslösen. Wir geben Ihnen hier Hinweise zur Selbstdiagnose an die Hand und sagen Ihnen, wann Sie einen Fachmann aufsuchen sollten.