Der Körper kann an verschiedenen Stellen Fisteln ausbilden. Zahnfisteln werden daher auch als odontogene Fisteln oder Dentalfisteln bezeichnet, um sie genauer zu spezifizieren. Die Zahnfistel ist eine bakterielle Entzündung, die an der Zahnwurzel entsteht. Vorwiegend sind Kinder und Jugendliche von dieser schmerzhaften und äußerst lästigen Zahnentzündung betroffen, aber auch Erwachsene können bei mangelnder Mundhygiene Fisteln bekommen. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber nennt Ihnen Ursachen, Symptome und Therapie von Zahnfisteln.
Zahnfistel – was ist das?
Zahnentzündungen haben zwar häufig dieselbe Ursache – nämlich mangelnde Mundhygiene – aber sie können sich in verschiedene Richtungen entwickeln. Eine davon ist die in das Zentrum des Zahns. Ist der Zahnschmelz einmal durchbrochen, haben bakterielle Vorgänge im Zahn relativ leichtes Spiel. Sie gelangen an die Zahnwurzel und den Nerv und verbreiten sich weiter, wenn eine Behandlung beim Zahnarzt weiterhin ausbleibt. Unter anderem kann so aus einer Wurzelentzündung eine Zahnfistel entstehen, eine Zahnentzündung, bei der der Zahn lokal entzündet wird und bei der sich Schwellungen und Eiter bilden.
Woran erkenne ich die Zahnfistel?
Betroffen sind von der Zahnfistel meist nur einzelne Zähne. Die Zahnfistel entsteht durch eine Wurzelentzündung und bildet sich als solche nicht am Zahnbein, sondern im Bereich des Zahnfleisches, dort, wo die Zahnwurzel in den Kiefer übergeht. An der Zahnwurzel sammelt sich Eiter und es bildet sich ein Fistelgang. Zu Beginn ihrer Entwicklung geht die Zahnfistel mit keinerlei Symptomen einher – das macht sie so gefährlich.
Rund um den betroffenen Zahn bildet sich mit der Zeit eine Schwellung, mit der dann doch zunächst ein leichter, pochender Schmerz und eine unterschwellige Spannung einhergeht. An der Oberfläche zeigt sich die Fistel als Blase, die mit Eiter gefüllt ist. Sammelt sich hier zu viel Eiter an, platzt die Blase und der Eiter tritt in die Mundhöhle aus. Der Schmerz steigert sich in der Folge und die Eiteransammlung beginnt von vorn.
Wenn der Zahnarzt das geringere Übel ist
Betroffene Patienten beschreiben den stetig ansteigenden Schmerz als mit der Zeit unerträglich. Daher weicht die Angst vorm Zahnarzt irgendwann dem Wunsch einer zahnärztlichen Behandlung, denn die Zahnfistel verursacht immer schlimmere Beschwerden. Zudem ist der Eiter im Mund äußerst unangenehm und es kann starker Mundgeruch entstehen.
Wie wird eine Zahnfistel behandelt?
Um all diesen Symptomen einer Zahnfistel ein Ende zu setzen, geht der Zahnarzt wie folgt vor:
- Öffnung der Zahnfistel
- Absaugen des Eiters im gesamten Fistelkanal
- Röntgen
- Ist der gesamte Zahn entzündet, muss er gezogen werden
- Bei Wurzelentzündung: Wurzelspitzenresektion
Wie entstehen Fisteln?
Die Zahnfistel ist, wie auch Fisteln in anderen Bereichen des Körpers, eine Abwehraktion des Körpers. Im Mund gilt eine solche Reaktion meistens den Bakterien, die sich tagtäglich hier befinden. Das ist ganz normal, aber die Anzahl der Bakterien, die für Zähne und Zahnfleisch schädlich sind, kann sich erhöhen, und zwar durch mangelnde Mundhygiene, falsche Ernährung und diverse giftige Genusmittel. Haben die Bakterien dann noch zu viel Zeit, sich im Mund zu vermehren und den Zahnschmelz anzugreifen, gelangen sie unter anderem an die Zahnwurzel. Ist diese entzündet, können Zahnfisteln entstehen.
Ursachen von Zahnfisteln
Das Immunsystem kämpft gegen den bakteriellen Angriff an, wodurch sich die betroffenen Stellen entzünden. Ist das Immunsystem geschwächt, kann dies aber auch eine der Ursachen von Zahnfisteln sein:
- Zahnfleischentzündung
- Zahnentzündung
- Zahnwurzelentzündung
- Bakterien & Viren infolge mangelnder Mundhygiene
- Offene Wunden im Mund
- Falscher Zahnersatz
- Geschwächtes Immunsystem
Zahnfistel ist nicht gleich Abszess
Die Zahnfistel wird oft mit dem Abszess verwechselt. Beiden gemein ist, dass sie Symptome für Entzündungen sind, in denen sich Eiter sammeln kann. Doch der Abszess ist ein in sich geschlossenes System während die Zahnfistel ein Kanal ist, durch den Entzündungssekret abgeführt wird. Beide – Abszess und Zahnfistel – können jedoch zu schweren Folgeerkrankungen führen, wenn sie nicht durch einen Zahnarzt oder Zahnchirurgen behandelt werden.
Wenn die Zahnfistel unbehandelt bleibt
So führt eine unbehandelte Zahnfistel zum Beispiel zu:
- Kieferentzündung
- Schädigung des Knochenmarks
- Anschwellung des Rachens und damit Lebensgefahr
- Organschäden (Niere oder Herz)
- Endokarditis (Herzmuskelentzündung, kann tödlich enden)
Zahnfistel vorbeugen
Das Beste, was Sie aber selbst tun können, ist Zahnpflege. Auch wenn wir viele Ursachen für die Zahnfistel aufzählen: Durch gründliches, regelmäßiges Zähneputzen tun Sie Ihr Bestes zur Vermeidung von Zahnfisteln. Das gilt übrigens auch für so gut wie alle anderen Zahnbeschwerden.
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