Die berüchtigte „dicke Backe“, pochender Schmerz, Schmerzen beim Kauen – das sind typische Probleme bei Zahnschmerzen. Karies, Zahnfleischentzündung oder lockere Zähne – das können typische Ursachen für Zahnschmerzen sein. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber bringt Ursachen und Folgen von Zahnschmerzen zusammen. Wir sagen Ihnen, wann Sie mit Zahnschmerzen zum Zahnarzt gehen sollten und was Sie gegebenenfalls selbst zu Hause dagegen tun können.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Zahnschmerzen?
- Wie entstehen Zahnschmerzen?
- Erste-Hilfe bei Zahnschmerzen: 7 Hausmittel gegen Zahnschmerzen
- Karies: Zahnschmerz-Ursache Nr. 1
- Karies vorbeugen
- Weitere Ursachen für Zahnschmerzen
- Zahnschmerzen durch andere körperliche Beschwerden
- Wann sollten Sie bei Zahnschmerzen zum Zahnarzt gehen?
- Was kann der Zahnarzt gegen Zahnschmerzen tun?
- Zahnschmerzen vorbeugen
Was sind Zahnschmerzen?
Definieren wir zunächst einmal Zahnschmerzen. Dazu stellen wir uns den Zahn im Querschnitt vor, ein durchaus lebendiger Teil unseres Körpers, der keineswegs nur aus Knochenmaterial besteht, sondern in dem Wurzelkanäle und Nervenbahnen verlaufen. Vor allem dieses Innenleben eines Zahnes kann, wenn es angegriffen wird, massive Schmerzen hervorrufen. Wir sagen Ihnen im Folgenden, wann Zahnschmerzen entstehen und welche Hausmittel gegen Zahnschmerzen helfen könnten.
Wie entstehen Zahnschmerzen?
Warum können Zahnschmerzen entstehen? Innerhalb eines Zahns verlaufen Wurzelkanäle und Nervenstränge, die direkt mit dem zentralen Nervensystem verbunden sind. Normalerweise, bei einem gesunden Zahn, befinden sich rund um diese sensiblen Elemente zwei Schutzschichten mit dem Zahnbein und dem Zahnschmelz. Werden diese durchbrochen und die Nervenstränge oder Wurzelkanäle erreicht, entstehen Zahnschmerzen.
Erste-Hilfe bei Zahnschmerzen: 7 Hausmittel gegen Zahnschmerzen
Der Zahnarzt sollte bei Zahnschmerzen die erste Anlaufstelle sein, denn er kann die Ursache am besten beurteilen und die richtige Behandlung einleiten. Vor allem bei starken nächtlichen Zahnschmerzen könnte es jedoch schwierig werden, eine geöffnete Zahnarztpraxis zu finden. Hier helfen nur eine dauerhaft geöffnete, ambulante Zahnklinik oder Hausmittel gegen Zahnschmerzen:
Eis: Ein Eisbeutel oder eine Kalt-Kompresse lindern erste Schmerzen, denn der Blutfluss wird durch die niedrigen Temperaturen verlangsamt. Das Eis sollte beim Kühlen jedoch niemals direkten Kontakt zur Haut haben, denn das kann zu Erfrierungen führen. Wickeln Sie es lieber in ein Handtuch oder Wachlappen ein. Ein Eiswürfel kann bei starken Schmerzen auch direkt in den Mund genommen werden.
Zwiebel: Statt einem Beutel mit Eis kann auch ein Beutel mit zerkleinerten Zwiebeln verwendet werden, der ebenfalls von außen an die schmerzende Stelle gepresst wird. Die Zwiebel wirkt antibakteriell und eignet sich daher vor allem bei einer Entzündung. Wie schon beim Eis, kann eine aufgeschnittene Zwiebelscheibe auch direkt an die betroffene Stelle im Mund gelegt werden.
Gewürznelke: Die Nelke ist nicht nur als Gewürz geeignet, sie kann – wie schon die Zwiebel– auch direkt im Mund an die schmerzende Stelle gepresst werden. Insbesondere das leichte Herumkauen auf ihr führt dazu, dass sich das Nelkenöl mit seiner antiseptischen, betäubenden Wirkung im Mundraum entfalten kann.
Tee Mundspülung: Ein Teeaufguss ist schnell und einfach gemacht und hilft durch die entzündungshemmenden Wirkstoffe bei der Heilung. Vor allem Kamille, Pfefferminz und Salbei haben sich bewährt.
Teebaumöl: Auch Tee in Form von Teebaumöl hilft gegen Schmerzen am Zahn. Dazu entweder direkt auf die schmerzende Stelle reiben oder mehrere Tropfen Teebaumöl in lauwarmes Wasser geben und als Spülung benutzen.
Salz Mundspülung: Dazu wird Salz mit lauwarmen Wasser in einem Glas vermischt und für etwa zwei Minuten durch die Zahnzwischenräume gespült. Danach gründlich wieder ausspucken.
Alkohol Mundspülung: Auch eine Mundspülung mit hochprozentigem Alkohol kann dank der desinfizierenden Wirkung hilfreich sein – aber bitte auch hier wieder ausspucken.
Die empfohlenen Hausmittel gegen Zahnschmerzen lindern nicht nur die Schmerzen, sondern tragen auch zur ersten Heilung bei. Bei sehr starken Schmerzen können Sie aber auch zu klassischen Schmerzmitteln greifen, um wenigstens den ersten Schmerz zu lindern. Halten Sie sich dabei dringend an die Packungsbeilage und suchen Sie danach so schnell wie möglich einen Zahnarzt auf.
Karies: Zahnschmerz-Ursache Nr. 1
Eine der häufigsten Ursachen für Zahnschmerzen ist Karies. Die Zahnentzündung entfaltet für den gesamten Zahnkörper äußert schädliche Prozesse, die mit der Zersetzung des Zahnschmelzes beginnen und – sofern nicht behandelt – bis zum vollständigen Zahnverlust führen können. Den Anfang nimmt Karies durch mangelnde Zahnhygiene. Plaque setzt sich auf den Zähnen fest, darin ernähren sich Bakterien von Ihren Speiseresten und produzieren dabei Säure. Diese beginnt, den Zahnschmelz zu zersetzen und geht später auf das Zahnbein über. Dort ist der Weg nicht mehr weit ins Zentrum des Zahns, wo dann die Zahnschmerzen erst so richtig beginnen.
Karies vorbeugen
Karies macht aber nicht bei bloßen Zahnschmerzen Halt, sondern ist selbst Wegbereiter anderer Zahnentzündungen oder Beschwerden in ganz anderen Körperbereichen, und zwar dann, wenn Krankheitserreger über die Zahnwurzeln in die Blutbahn geraten.
Wie Sie derartige Folgen und auch die Zahnschmerzen vermeiden können? Das Mittel dazu ist relativ simpel: Gründliche, konsequente Mundhygiene und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt.
Weitere Ursachen für Zahnschmerzen
Doch Karies ist nicht der einzige Grund für Zahnschmerzen. Es gibt noch viele weitere Quellen für Zahnschmerzen, manche davon können Sie ebenfalls beeinflussen, manche nicht:
- Zahnwurzelentzündung (Pulpitis) – Eine der wohl schmerzhaftesten Entzündungen, die Ihren Mund heimsuchen können. Die Zahnwurzelentzündung wird oftmals durch Karies hervorgerufen und muss durch eine Wurzelkanalbehandlungen beim Zahnarzt kuriert werden.
- Zahnfleischentzündung (Parodontitis) – Die Zahnfleischentzündung begünstigen Sie ebenfalls durch mangelnde Mundhygiene. Pflegen Sie Ihre Zähne nicht, greifen Plaque-Bakterien an den Zahnfleischrändern an und sorgen so für einen Rückzug der Schleimhaut an diesen Stellen. Eine der Folgen: Die Zahnhälse liegen frei und das Zahnfleisch schmerzt.
- Zahnunfall – Ein abgebrochener oder auch ein zersplitterter Zahn infolge eines Zahntraumas führt natürlich ebenfalls zu Zahnschmerzen, nicht nur weil hier der Zahn erhebliche Verletzungen erleidet, sondern auch, weil nun möglicherweise und im wahrsten Sinne des Wortes „die Nerven blank liegen“.
- Kronen, Füllungen, zahnärztliche Behandlung – Und auch der Zahnarzt selbst kann Zahnschmerzen hervorrufen sowie auch die von ihm eingesetzten Zahnrestaurierungen. Die Behandlung der Zähne selbst kann zu temporären Schmerzen führen. Aber auch mangelhaft platzierte oder herausgefallene Zahnrestaurierungen sorgen meistens für Zahnschmerzen.
- Zähneknirschen – Ein Verhalten, dass sich vor allem nachts und bei Menschen zeigt, die unter großem Stress stehen. Beim Zähneknirschen wirken die Kräfte der stärksten Muskeln im menschlichen Körper auf die Zähne ein. Diese werden aneinander gerieben oder gepresst, was nicht nur an den Zähnen zu Schmerzen führen kann.
Zahnschmerzen durch andere körperliche Beschwerden
Neben diesen direkten Zahnschmerzen gibt es auch solche Beschwerden, die indirekt und aufgrund von Beschwerden in ganz anderen Körperbereichen auftreten können:
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Kopfschmerzen / Migräne
- Ohrenschmerzen
- Kieferschmerzen
- Zysten
- Gürtelrose
- Herzinfarkt
Wann sollten Sie bei Zahnschmerzen zum Zahnarzt gehen?
Die letzten beiden Punkte sind gleichwohl nur sehr selten der Grund für Zahnschmerzen. Wenn Sie Zahnschmerzen verspüren, ist das also nicht gleich ein Grund zur Panik. Sofern diese aber mehrere Tage lang andauern, sollten Sie dennoch einen Zahnarzt aufsuchen und eine professionelle Behandlung durchführen lassen, wie auch bei diesen Symptomen:
- permanente Zahnschmerzen, trotz guter Mundhygiene
- Zahnschmerzen beim Essen
- starke nächtliche Zahnschmerzen
- Zahnschmerzen mit Schwellungen
- viel Zahnfleischbluten
- gerötetes Zahnfleischblut
Was kann der Zahnarzt gegen Zahnschmerzen tun?
Die eben genannten Symptome werden dem Zahnarzt in meisten Fällen schon einen relativ konkreten Hinweis darauf geben, was er zu tun hat. Zudem wird er Ihren Mund in Augenschein nehmen, er kann bakterielle Belastungen orten oder auch mittels Röntgenbildern herausfinden, wo die Quelle Ihrer Zahnschmerzen sitzen könnte. Diese Maßnahmen stellen die Basis der Diagnose und somit auch der Therapie dar, die zur Linderung Ihrer Zahnschmerzen erforderlich ist:
- Karies wird entfernt, der Zahn danach wieder aufgefüllt
- Eine Zahnfleischentzündung wird gereinigt, ggf. nachträglich mit Antibiotika behandelt
- Die Zahnwurzelentzündung zieht eine Zahnwurzelbehandlung oder Zahnwurzelresektion nach sich
- Zu stark beschädigte Zähne werden gezogen
Liegt die Ursache nicht im Mund, kann der Zahnarzt immerhin ein Schmerzmittel verschreiben, muss Sie danach aber für eine erneute Diagnose an einen anderen Arzt verweisen.
Zahnschmerzen vorbeugen
Aber das Allerbeste was Sie tun können, ist regelmäßig und gründlich Ihre Zähne putzen, um zukünftigen Zahnschmerzen vorzubeugen. Putzen Sie jeden Tag mindestens zweimal und mindestens zwei Minuten lang. Ihre Zahnbürste sollte abgerundete Kunststoffborsten haben und Ihre Zahnpasta fluoridhaltig sein. Reinigen Sie unbedingt auch jeden Zahnzwischenraum mit Zahnseide oder Interdentalzahnbürsten, alternativ bietet sich auch eine Mundspülung an. Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung und lassen sich auf Rat Ihres Zahnarztes hin einer professionellen Zahnreinigung unterziehen.
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