Unter manchen Umständen muss ein Zahnarzt einen Zahn ziehen oder Sie verlieren sogar einen Zahn, etwa durch Unfall oder eine Zahnentzündung. Dies sind Umstände, die ein Zahnimplantat erfordern, einen Zahnersatz, der den verlorenen Zahn ersetzen und die Zahnlücke schließen kann. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber sagt Ihnen alles, was Sie über Zahnimplantate wissen müssen.
Was ist ein Zahnimplantat?
32 Zähne haben wir normalerweise in unserem Mund. Es kann aber sein, dass diese Zahl im Laufe eines Lebens schrumpft und ein Zahn verloren geht. Die Folge ist eine unästhetische Lücke und auch eine verstärkte Anfälligkeit für Krankheiten im Mundraum kann Ihnen dann blühen. Die moderne Zahnmedizin kennt aber mit Zahnimplantaten Gegenmaßnahmen, die solchen Risiken vorbeugen und zudem das lückenlose Lächeln wiederherstellen können. Ein Zahnimplantat sieht genau wie ein echter Zahn aus. Das am weitesten verbreitete Zahnimplantat besteht in der Regel aus drei Komponenten.
Woraus besteht ein Zahnimplantat?
Weltweit existieren durchaus weit über 100 Typen von Zahnimplantaten. Am meisten durchgesetzt hat sich jedoch in der Implantologie die schraubenförmige Variante. Ihre erste Komponente ist der Implantatkörper. Damit ist der Teil des Zahnimplantats gemeint, der im Kiefer eingelassen wird. Der Körper ist meist in Zylinderform hergestellt und ähnlich wie die Zahnwurzel geformt. Meistens hat der Implantatkörper ein Gewinde, mittels dessen er im Kiefer verankert werden kann. Auf den Körper wird der Implantataufbau (Abutment) aufgesetzt, der wiederum die Zahnkrone trägt.
Der Implantataufbau
Der Implantataufbau ist das Bindeglied zwischen dem im Knochen integrierten Implantatkörper und der Implantatkrone. Der Implantataufbau besteht in der Regel aus Titan und Keramik und hat zu beiden Seiten (also nach oben und nach unten) eine passgenaue Anschlussstelle. So wird der Implantataufbau im Körper befestigt und die spätere Suprakonstruktion (kann neben Krone auch Brücke oder Prothese sein) auf den Implantataufbau. In seltenen Fällen werden statt dieses Systems auch einteilige Implantate eingesetzt, die aber weniger flexibel in Bezug auf die Auswahl des Zahnersatzes sind.
Der Zahnersatz
Der oberste Teil vom Zahnimplantat, der Zahnersatz, ist der sichtbare Teil, weswegen eine adäquate Farbgebung aus ästhetischen Gründen wichtig ist. Moderner Zahnersatz besteht daher aus Keramik, entweder Voll- oder Verblendkeramik, um so optisch keinen Unterschied zu den restlichen, natürlichen Zähnen entstehen zu lassen. Das gilt dank Zahnimplantat aber nicht nur optisch, sondern auch funktional. Ein sicherer Halt ist dank Implantatkörper ebenso gegeben wie eine einheitliche Optik.
Welche Typen Zahnimplantate gibt es?
Neben der Wahl einer passenden Zahnkrone gibt es je nach Bedarf auch unterschiedliche Zahnimplantate. Den größten Unterschied stellt die Länge des Zahnimplantats dar. Dabei spielt die Position im Kiefer und die Knochenqualität des Kiefers eine wichtige Rolle. Denn nur wenn der Kiefer ausreichend Knochenmaterial zu bieten hat, bietet sich auch das Zahnimplantat an. Ansonsten fände der Zahnersatz nicht genügend Halt im Kieferknochen, um dauerhaft und zuverlässig zu funktionieren.
Kurze und alternative Zahnimplantate
In einem solchen Fall kann ein kurzes Zahnimplantat von bis zu 8 mm Länge hilfreich sein. Ein solches wählt der Kieferchirurg, wenn wenig Knochenmaterial im Kiefer zur Verfügung steht, aber ein kurzes Zahnimplantat kann aufgrund der geringen Tiefe auch schonend für die benachbarten Strukturen in Kiefer und Gebiss sein.
Eine (nicht unumstrittene) Alternative sind Implantate mit kreisrunder Plattform, die nicht von oben, sondern wegen zu geringen Knochenmaterials seitlich in den Kiefer eingesetzt werden.
Besondere Zahnimplantate
Während die schraubenförmigen, dreiteiligen Zahnimplantate sich weitestgehend und für normale Anforderungen etabliert haben, gibt es auch andere Zahnimplantate, die für besondere Fälle besser geeignet sind. Ein Beispiel wäre das KFO-Zahnimplantat, das die Kieferorthopädie für Zahnbewegungen einsetzt oder das Zygoma-Zahnimplantat, das bei sehr geringem Knochenangebot bis ins Jochbein verwurzelt wird.
Was kann ein Zahnimplantat kosten?
Dies wäre wohl auch eine extreme Ausgangssituation für ein Zahnimplantat, die auch für ausnehmend hohe Kosten sorgen würde. Die Kosten für ein Zahnimplantat hängen von den Umständen ab, wirklich günstig ist ein Zahnimplantat aber nie – von Billig-Varianten sollten Sie generell Abstand halten. Ausschlaggebend für den Preis eines Zahnimplantats ist der Behandlungsaufwand. Für die Kostenermittlung erstellt der Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für ein Zahnimplantat nur teilweise und sofern dies die beste Lösung für den Versicherten ist. Private Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel zumindest teilweise bei einer Zahnzusatzversicherung.
Kostenaufstellung für ein Zahnimplantat
Doch wie bauen sich die Zahnimplantat-Kosten auf? Zunächst einmal geht es um das Implantat selbst. Wo im Mund kommt es zum Einsatz? Welche Variante wird gewählt? Dann ist wichtig, wie hoch der Aufwand für den Chirurgen beim Einpflanzen des Zahnimplantats ist und auch die Herstellung des Zahnersatzes im Dentallabor fällt natürlich mit in die Kosten fürs Zahnimplantat. Diese können insgesamt durchaus 1.500 - 3.500 € betragen.
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